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Deutscher Gips für Russland?

Knauf weist Vorwürfe des Politmagazins Monitor zurück

Knauf weist Vorwürfe des Politmagazins Monitor entschieden zurück

In einem Beitrag vom 4.4.2024 thematisiert das Politmagazin Monitor die Aktivitäten des Familienunternehmens Knauf in Russland und der Ukraine. Der Baustoffhersteller würde Sanktionen umgehen und durch Exporte Russland unterstützen. Wie positioniert sich Knauf zu den erhobenen Vorwürfen?

Die jüngste Berichterstattung des Politmagazins Monitor hat die Aufmerksamkeit auf die internationalen Aktivitäten des Baustoffherstellers Knauf gelenkt, insbesondere in Bezug auf Russland und die Ukraine. Als direkte Reaktion darauf hat Knauf nun eine ausführliche Stellungnahme veröffentlicht, um den Sachverhalt aus seiner Sicht klarzustellen und Missverständnisse auszuräumen.

Beitrag des Politmagazins Monitor

Bevor wir zur Stellungnahme von Knauf übergehen, ist es sinnvoll, uns den Ausgangspunkt dieser Diskussion anzusehen. Hierzu ein Auszug der Monitor-Sendung vom 4.4.2024 aus der ARD Mediathek.

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Stellungnahme von Knauf zur Monitor Sendung

Pressemitteilung vom 8.4.2024 im Wortlaut

„Knauf ist ein international tätiges Familienunternehmen und versorgt weltweit vor Ort Menschen mit nachhaltigen Baustoffen. Diese werden insbesondere zur Errichtung und Sanierung von dringend benötigtem und bezahlbarem Wohnraum eingesetzt. Zudem sind unsere umweltgerechten Dämmstoffe ein zentraler Baustein zur Reduktion von CO2-Emissionen von Gebäuden und damit ein unerlässliches Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel.

Wir verurteilen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und unterstützen und befolgen sämtliche Sanktionen der EU, von Großbritannien und den USA gegen Russland. Unmittelbar nach Kriegsbeginn hat die Knauf Gruppe Neuinvestitionen in Russland gestoppt.

In den vergangenen 30 Jahren hat Knauf 14 Produktionsstätten in Russland erworben bzw. aufgebaut und steht in der Verantwortung für seine 4.000 Mitarbeiter. Wir haben uns bis auf Weiteres für den Verbleib im russischen Markt entschieden, denn wir möchten insbesondere in der gegenwärtigen schwierigen Situation unserer Verantwortung als Familienunternehmen gerecht werden und unsere langjährigen Beschäftigten nicht in die berufliche Unsicherheit entlassen.

Rohstoffgewinnung, Produktion und Verkauf finden lokal statt, die Mitarbeiter fertigen mit lokaler Wertschöpfung aus regionalen Rohstoffen ausschließlich für den russischen Markt.

Zu den Vorwürfen von Monitor:

Knauf verhält sich jederzeit gesetzes- und sanktionskonform. Wir weisen den Vorwurf, das nicht zu tun, aufs Schärfste zurück.

Der TV-Beitrag legt nahe, es würden Baustoffe aus der EU nach Russland importiert. Das ist definitiv nicht der Fall. Knauf liefert aus der EU weder nach Russland noch nach Mariupol. Seit Februar 2022 werden bei Knauf keine Waren mehr aus Russland exportiert bzw. nach Russland importiert.

Uns ist wichtig zu betonen: Knauf produziert Baustoffe und ist nicht als ausführender Bauherr oder Investor an Bauvorhaben beteiligt. Knauf unterhält keine direkten Lieferverträge zu Verbrauchern oder Verarbeitern von Knauf-Produkten in Russland. Unsere Produkte gelangen dort über viele verschiedene, von Knauf unabhängige Händler zu den Endkunden. Wir haben keinen Einfluss darauf, wie und wo die Endkunden unsere Produkte verwenden.

Zum Engagement von Knauf in der Ukraine:

Knauf hat zu Kriegsbeginn umgehend alle Mitarbeiter seines größten Werks in Soledar im Donbass in Sicherheit gebracht, die Umzüge für rund 200 Familien von Bakhmut nach Kiew organisiert und ihnen eine Unterkunft zur Verfügung gestellt. Das Werk Soledar, in das Knauf rund 200 Millionen Euro investiert hat, wurde im Laufe der Kriegshandlungen vollständig zerstört.

Nach der Zerstörung von Soledar haben wir unverzüglich wieder in der Ukraine investiert und eine bereits stillgelegte Anlage in Kiew in Betrieb genommen und erweitert, um den 450 Mitarbeitern eine Existenzgrundlage zu bieten und die lokale Versorgung mit Baustoffen zu sichern. Knauf hat laufend in den Schutz von Mitarbeitern und Werken investiert.

Knauf unterstützt nicht nur seine Mitarbeiter und deren Familien mit Nahrungsmitteln, Kochern und Notstromaggregaten, sondern leistet über verschiedene Organisationen und Projekte soziale und karitative Hilfe, z.B. mit der Lieferung von Lebensmitteln und dringend benötigten Hilfsgütern.

Knauf plant derzeit die Errichtung eines neuen Werkes im Westen der Ukraine.“

Foto: Bruce

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